Haltungsform: Handelsketten vereinheitlichen Kennzeichnung von Fleischprodukten

Seit 2019 finden Sie auf Verpackungen von Rind- und Schweinefleisch sowie Geflügelprodukten eine Kennzeichnung mit vier Stufen: Diese heißen Haltungsform 1, Haltungsform 2 bis … 4 mit unterschiedlicher Farbgebung und Bezeichnung. Die großen Handelsketten Rewe, Edeka, Kaufland, Penny, Netto, Aldi und Lidl wollen damit die Kennzeichnung der bereits bestehenden Label vereinheitlichen. Es handelt sich nicht um ein neues Label, sondern die bestehenden Label und der gesetzliche Mindeststandard werden in die genannten vier Stufen einsortiert.

Die vier Stufen für die Kennzeichnung "Haltungsform"

Verbraucherinnen und Verbraucher können anhand dieses Siegels ein paar Haltungskriterien erkennen, unter denen die Tiere gelebt haben. Dabei ist die Stufe 1 "Stallhaltung" der gesetzliche Mindeststandard mit beispielsweise den Kriterien Stallhaltung und 0,75 m² Platz für ein Schwein. Fleisch, das mit der Haltungsform 2 "Stallhaltung plus" gekennzeichnet wird, bedeutet, dass die Tiere etwas mehr Platz hatten und Beschäftigungsmaterial bekommen haben. Die Kennzeichnung mit der Stufe 3 "Außenklima" bedeutet für die Tiere, dass sie ein größeres Platzangebot und Frischluft bekommen. In die Stufe 4 "Premium" werden die Bioprodukte einsortiert. Tiere aus konventioneller Haltung erhalten Auslauf ins Freie.

Es sind nicht alle Verpackungen entsprechend gekennzeichnet. Wer das Logo im Einzelhandel sucht, findet es nicht überall.

Unterschied zur geplanten staatlichen Tierhaltungskennzeichnung

Bei dem Siegel "Haltungsform" werden die vorhandenen privatwirtschaftlichen Label und der gesetzliche Mindeststandard in vier Stufen einsortiert. Die geplante staatliche Tierhaltungskennzeichnung wird fünf Stufen umfassen. Sie setzt einen rechtlichen Rahmen und ist verbindlich für alle Erzeuger. Für die staatliche Tierhaltungskennzeichnung wird es eigene Kontrollen geben.

Mit der Tierhaltungskennzeichnung wird die Haltungsform, in der das Tier gehalten wurde, auf dem Lebensmittel für die Verbraucherinnen und Verbraucher erkennbar. In einem ersten Schritt wird frisches unverarbeitetes Fleisch von Schweinen gekennzeichnet. Weitere Tierarten und Produkte sollen folgen.